geb. 17. April 1900 , gest. 27. Mai 1973 war ein deutscher Kunstmaler
Die Familie Zach war eine Künstlerdynastie, die in mehreren Generationen Hervorragendes geleistet hat. Josef Zach (Großvater), der 1895 verstarb, war Kirchenmaler und hat nicht nur in der Nikolaikapelle sondern auch in vielen Kirchen der Umgebung gewirkt. Pius Zach, ebenfalls Kirchenmaler und Fassadenmaler war politisch engagiert und einige Jahre 2. Bürgermeister von Wartenberg. Er verstarb 1931 an einer Bleivergiftung, die er sich berufsbedingt beim Mischen der Wandfarben schleichend zugezogen hatte. Pius Zachs Bruder war über ein Viertel Jahrhundert Pfarrer in Schlossberg bei Rosenheim.
Mit dem Tod des Vaters änderte sich das Schicksal des jungen Josef Zach, Sohn von Pius. Er nämlich strebte eine Karriere als akademisch geschulter Kunstmaler an. Zwar hatte er im väterlichen Betrieb bereits eine Malerlehre absolviert, schaffte aber die Aufnahme in die Kunstakademie München und studierte dort mit der Matrikelnummer 18 ab dem Wintersemester 1929 Malerei, wie dem Münchner Matrikelbuch Nr.5 zu entnehmen ist.
Ab 1931 musste Josef das elterliche Geschäft führen und kehrte aus dem Akademieleben nach Wartenberg zurück. Er absolvierte die Meisterprüfung und entwickelte ein Farbkonzept für eine bunte Häuserfassadengestaltung in der Ortsmitte. Seine Ideen dazu hat er in Gemälden und Zeichnungen festgehalten – einige davon sind in der Ausstellung gezeigt.
Josef Zachs Liebe allerdings galt nicht der Fassadenmalerei, sondern der Landschaftsmalerei, der Kunstmalerei. Wann immer Zeit dazu war, malte er sein Wartenberg und die herrliche Umgebung. Es entstanden in den späten 20er Jahren bis zu seinem Tod 1973 bunte Landschaftsbilder, Gemälde von Fronleichnamsumzügen in Wartenberg, Straßenzüge, der Marktplatz zu allen Jahreszeiten, die Wartenberger Kirchen, Badeszenen an der Strogen und feine Stillleben.
Mit den Künstlern, die sich Wartenberg als Refugium und Arbeitsort wegen der herrlichen Landschaftsmotive aussuchten - Robert Weise, Carl Hans Schrader Velgen, Elly Bernet-Studer und viele mehr- hatte er Kontakt; Elly Bernet-Studer versorgte ihn mit Farben. Am 30. April 1945 wurde er als Kriegsgefangener zunächst in die Lager Fürstenfeldbruck, Ulm und Heilbronn gebracht und dann „…den Franzosen übergeben“, wie seine Mutter Klara Zach in einem Brief schreibt. Bis 1947 war Zach als Zwangsarbeiter bei einem großen Bauern in Frankreich einquartiert – Briefe aus dem Nachlass, die es noch auszuwerten gilt, geben dazu Einblicke. Dort hatte er Gelegenheit zu Malen und die französische Familie schickte seine Werke nach Wartenberg zur Mutter. Als Zach aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte, wandte er sich neben dem Betreiben des Geschäfts ab 1948 wieder seinem künstlerischen Werk zu und schuf unzählige Gemälde, mit denen er ab und zu auch Rechnungen in Wartenberger Geschäften und auch bei den ansässigen Ärzten beglich.
1958 fand er in Rosa Bachinger – sie stammte aus der Dachauer Gegend - eine verständige und liebevolle Ehefrau, die auch nach seinem Tod am 27. Mai 1973 sein Werk betreute.
Der Markt Wartenberg ist im Besitz einer Vielzahl von Gemälden Josef Zachs dank einer Schenkung von Familie Johann Zigldrum und Familie Popp. Diese Schenkung umfasst auch viele Fotografien und Briefe aus dem privaten Nachlass Josef Zachs.