Bild zeigt Hermann GroeberFotonachweis: Heike Schmidt-Kronseder, Hermann Groeber - Ein Künstlerleben, in: Kat. Ausst. Wartenberg: Hermann Groeber, 1865-1935. Maler und Zeichner, Markt Wartenberg e.V. 2002. Seite 2.
(mit freundlicher Genehmigung der Eigentümer der Poträtfotografie)

Hermann Groeber

geb. am 17. Juli 1865 in Wartenberg, gest. am 24. Juni 1935 in Gstadt am Chiemsee
war ein deutscher Maler.

Von 1883 bis 1886 studierte er in München bei Wilhelm von Lindenschmit d. J., Nikolaus Gysis und Ludwig von Löfftz. Ausgedehnte Studienreisen nach Holland, Oberitalien und Paris brachten den jungen Maler auch mit den europäischen impressionistischen Kunstrichtungen in Verbindung, blieben aber ohne direkten Einfluss. Seine Bilder sind „nachimpressionistisch“ und behandeln bayerische Themen.
Gleichzeitig war er als zeichnerischer Mitarbeiter der satirischen Wochenzeitschriften Simplicissimus und der Münchner Jugend tätig. Als selbständig schaffender Maler hatte Groeber bald Erfolg. Hermann Groeber wurde schon bald nach der Gründung des Deutschen Künstlerbundes in diesen als ordentliches Mitglied aufgenommen. Nach der Berufung von Ludwig Schmid-Reutte nach Karlsruhe übernahm er dessen Aktklasse, die sich bald eines sehr regen Zuspruchs erfreute. 1907 wurde er Leiter der Aktklasse an der Münchener Akademie und ebendort 1911 zum ordentlichen Professor ernannt. Diesen Posten hatte er bis zu seinem Tod 1935 inne. 1911 erhielt er in der Ausstellung im Münchner Glaspalast die Goldene Medaille. Seit 1910 führte der die Kunstchronik von Frauenwörth und nahm ab 1923 regelmäßig an Ausstellungen der Gruppe „Frauenwörther“ teil, deren Vorstand er 1933 übernahm. Einige Mitglieder dieses Vereins, darunter auch Groeber, bildeten die Ankaufskommission der Städtischen Galerie Rosenheim.
Hermann Groeber wurde 1865 in Wartenberg geboren. Nach dem Umzug der Familie an den Chiemsee, wuchs Groeber dort auf, besuchte die Volksschule in Prien und schließlich das Internat in Burghausen. 1883 schrieb er sich an der Kunstakademie München ein und studierte bei den Professoren Gysis, Löfftz und Lindenschmit. Hermann Groeber war ein ausgesprochen guter Zeichner. In seinen grafischen Werken erfasste er mit schnellem Strich sicher das Motiv und arbeitete als Illustrator für die Zeitschriften "Jugend" und "Simlicissimus". In der Zeichnung wie auch in seinem Gemälden war das altbayerische Leben sein Lieblingsmotiv. Porträts von Bauern und Fischern am Chiemsee, die Landbevölkerung bei Arbeit aber auch in Ruhepausen war sein bevorzugtes Motiv.
Ab 1890 beteiligte sich Groeber an den Ausstellungen im Glaspalast in München. 1898 gründete er eine Malschule in München, wohnte in der Franz Josef-Straße 38 und heiratete schließlich 1900 Else von Beughem. 1904 kam Sohn Kurt zur Welt. Den Lehrauftrag an der Akademie erhielt Groeber 1911, nachdem er die Goldene Medaille der Glaspalastausstellung gewonnen hatte. 1933 begann er mit dem Bau eines Hauses in Gstadt. Nach seinem Tod 1935 in München wurde Hermann Groeber in Gstadt am Chiemsee beerdigt. Adolf Hitler kondolierte Groebers Ehefrau; Hermann Groeber stand der nationalsozialistischen Politik nahe.
Literatur-Quellen:
Hermann Groeber, 1865-1935. Maler und Zeichner, Markt Wartenberg e.V. 2002.
Thieme/Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler....; Leipzig 1999. Band 15/16
Wartenberg und die Wittelsbacher; WArtenberg 1980. Seite 169-171.