August / September 2023
Ausstellung im Medienzentrum Wartenberg: Schätze aus dem Depot.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zog es viele namhafte Künstler nach Wartenberg. Angezogen von der Beschaulichkeit des Ortes, der Schönheit der hügeligen Landschaft und dem mäandernden Strogenlauf mit bunter Vegetation an den Ufern, kamen Kunstmaler und Bildhauer an den Ort. Manche kamen in den Sommermonaten, andere bauten sich gar ein Häuschen mit Atelier. Die Wartenberger Bürger freuten sich über die Künstler, interessierten sich für ihre Werke und boten Gästezimmer an. Viele kauften den Künstlern Gemälde, Zeichnungen, Töpferkunst oder kleinere Skulpturen ab.
Die Bürgermeister und Räte erwarben ebenso Kunst um das künstlerische Schaffen in Wartenberg zu dokumentieren. Bis heute werden die erworbenen Kunstschätze entweder in öffentlichen Gebäuden gezeigt oder im Kunstdepot verwahrt. Damit auch die Bevölkerung diese Schätze anschauen kann, hat sich vor einigen Jahren ein Team aus geschichts- und kunstinteressierten Wartenbergern zusammengefunden und das "OnlineMuseum Wartenberg" ins Leben gerufen. Hier, auf dieser Online-Museums-Webseite kann man nun jederzeit die Sammlung betrachten; durch Schenkungen und dem permanent aufgearbeiteten Fundus an Dokumenten wächst die digitale Schau. Derzeit sind zudem bis nach den Sommerferien im Medienzentrum Wartenberg am Marktplatz einige Schätze aus dem Kunstdepot im Original zu sehen. Das Team, bestehend aus Markus Allwang, Mattias Kehm, Christoph Schnürer, Helmut Schneider und Heike Kronseder hat unter dem Motto "Schätze aus dem Depot" eine kleine, feine Ausstellung gestaltet. Zu sehen sind originale Werke von Robert Weise, der um 1900 Wartenberg für sich entdeckten und mit namhaften Malerfreunden und Schülern kam, sich bald ein Haus baute und ein kleines Atelier dazu. Auch Carl Hans Schrader-Velgen kam gerne im Sommer, brachte aus München Aktmodelle und Malschüler mit und malte herrliche Landschaftsbilder. Akt und Landschaft von Professor Schrader-Velgen sind in der Ausstellung zu sehen. Der Tiermaler Franz Xaver Stahl hatte in Wartenberg um 1930 ein Atelier - von ihm sind drei Ölgemälde ausgestellt; es sind dies Geschenke von Stahls Witwe Margarete an den Markt Wartenberg.
Armin Hirn, akademischer Kunstmaler und Kunsterzieher am Gymnasium in Erding malte oft in Wartenberg und ist mit einem großformatigen Aquarell vertreten. Die unvergessene Bildhauerin Christiane Horn ist im öffentlichen Raum in Wartenberg durch herrliche Bronzeplastiken präsent: der Nepomuk an der Strogenbrücke, die Bruni im Rathausfoyer und das Pferdchen in einer Vitrine im Rathaus sind zu nennen; in der Ausstellung kann man nun eine Kohlezeichnung von ihr sehen. In der Ausstellung sind neben weiteren Werken beispielsweise von Hermann Groeber, Josef Zach, Sandor Gazdag auch originale Postkarten mit historischen Ansichten sowie Dokumente zu den Wartenberger Pferdesprungrennen und historische Fotografien aus der Sammlung Martin Bösl. Zu entdecken gibt es viel auf der ausgestellten "Ehrentafel für die Kriegsteilnehmer am Weltkrieg am Weltkrieg 1914-18 des Krieger-Vereins Wartenberg".
Die Ausstellung war vom 18. August 2023 bis zum 01. Oktober 2023 zu den Öffnungszeiten des Medienzentrums in Wartenberg zu sehen. Wer mehr über die Wartenberger Kunstsschätze erfahren möchte, ist herzlich eingeladen auf dieser Online-Museums-Webseite zu schmökern!
v.l.: Monica Baumann (Medienzentrum Wartenberg), Markus Allwang, Dr. Heike Kronseder, Dr. Christoph Schnürer-Patschan, Helmut Schneider (sitzend)
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